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Bürgergeld zu hoch – Nichtstun wird gefördert – Nachlese 24.09.2023

Vor knapp 2 Wochen hatte ich ja einen umfassenden Bericht über die Thematik Bürgergelderhöhung gemacht, es ging darum das ja zum 01.01.2024 das Bürgergeld um 12 % erhöht werden sollte. Dabei haben Ledige ungefähr 61 Euro mehr in der Tasche. Stand heute sind rund 5 Millionen Personen von der Erhöhung betroffen. Grund genug, das diese Nachricht bei Teilen der Bevölkerung einen Sturm der Entrüstung ausgerufen hat; der begründete sich teilweise auf die Phrase, das Nichtstun nun in Deutschland noch mehr gefördert würde. Andere behaupteten, Arbeiten insbesondere im unteren Lohn- oder Gehaltssektor würde sich nicht mehr lohnen, sie würden ihren Job kündigen, und andere wiederum brachten die Frage auf, woher denn das benötigte Geld eigentlich stammen würde und ob das überhaupt da wäre.
Interessante Fragen und Feststellungen, allesamt falsch, frech und unnötig. Ich hatte ja schon in meinem ersten Bericht die Gegner der Erhöhungen zerpflückt, zum letzterem Thema, woher denn das Geld kommt, will ich heute nur einen Satz von Finanzminister Lindner prägen und alle, denen nicht klar ist, woher das Geld kommt, an Herrn Lindner verweisen: Das Geld leihen wir uns aus der Zukunft, so seine Aussage zu einer milliardenschweren finanziellen Hilfeleistung, ich glaube die sollte an die Ukraine gehen. Und natürlich hatte ich auch darauf verwiesen, daß Personen, die in Deutschland jahrzehntelang gearbeitet haben und in hohem Alter arbeitslos werden, selbstverständlich nicht nur Anspruch auf dieses Geld haben sondern auch auf die Erhöhungen, denn aufgrund der Kostenexplosionen müssen die ja wohl auch leben können. Das z.B. bei Ukrainern oder jungen Bürgern, die gar nicht oder wenig gearbeitet haben, die Summe kleiner ausfallen könnte und sollte, gestehe ich ein. Und jetzt der letzte Punkt: Arbeiten lohnt sich nicht. Interessanter Punkt, denn genau auf diesen sind versch. Talkshows und Medien, allen voran die Bild – Zeitung, herumgeritten; haben Beispiele genannt und Bürger präsentiert, die ihren Job gekündigt haben oder das tun wollten, dann aber im Kleingedruckten konnte jeder lesen, das die nur deshalb mit Bürgergeld besser leben könnten, weil sie auf betrügerische Weise nebenher Geld generieren wollten. Ich habe dann die Redaktion der Bild Zeitung angeschrieben und gefragt, warum eigentlich die Redakteure und Volontäre nicht kündigen würden, wenn Bürgergeld besser sei ? In der Bild Zeitung haben die Redakteure mit wortstarken Begriffen große Klappe und stacheln die Bürger auf, bei Konfrontation ziehen sie schnell den Schwanz ein. Heisst: Keine Antwort. Leider auch nicht von der SOVD und dem Paritätischem Wohlfahrtsverband, die sonst immer so tun, sich mit aller Macht für das Wohl der Bürger einzusetzen. Wahrscheinlich hat denen die Passage nicht gefallen, wo ich Flüchtlinge aussen vor lassen wollte. Ist mir sowas von egal.

Warum wiederhole ich alles in Kurzform ? Weil ich behaupte, das Ganze war eine Kampagne gegen die Bürgergeldempfänger, eine Diffamierungskampagne  ohnegleichen. Ja, ich behaupte, das Ganze ist schon an der Grenze einer Hetzkampagne, insbesondere dann, wenn ich die Reaktionen in den sozialen Medien lese, fühlten sich diverse Bürger dazu aufgerufen. Und jetzt, so einen Monat nach dieser Nachricht der Bundesregierung in Sachen Erhöhung ? Die Wogen haben sich geglättet, die meisten haben sich abreagiert oder sich abgefunden. Genau die richtige Zeit, um einen Gegenbericht bei den öffentlich rechtlichen Medien zu verbreiten. Heimlich, ruhig und begrenzt, denn das sollen natürlich nicht so viele wie die erste Nachricht erfahren. Ein Bericht, der alles über den Haufen wirft. Aber sie kennen mich ja, bei so einer Nachricht werde ich 24 Stunden / Tag aktiv.

So berichtet die WDR Presseabteilung in einer Meldung vom 21.09.2023, das eine NEUE Berechnung nun zeigen würde, selbst der Mindestlohn würde auch künftig deutlich über dem Bürgergeld liegen. Ach, woher denn plötzlich diese Erkenntnis, das wurde uns allen doch wochenlang ganz anders dargestellt. Und nicht nur das: Konnten wochenlang keine Institute, Sozialverbände, Arbeitsagenturen, Journalisten, Experten und Möchtegernwichtigtuer die Behauptungen nachrechnen ? Offensichtlich nicht, oder wollte das auch keiner ? Die Meldung geht dahin, das da Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut WSI seine vorherigen Berechnungen korrigiert habe. Angeblich wurden Kinderzuschläge falsch berechnet. Und die kommen jetzt zu dem Schluß: Selbst wer in Deutschland zum Mindestlohn arbeitet, hat auch nach der Erhöhung deutlich mehr Geld netto zur Verfügung, als wenn nur Bürgergeld bezogen würde. In allen berechneten möglichen Fällen soll der Abstand mehrere hundert Euro betragen. Also ich hätte meine Mathematiker im Institut schon freigestellt oder entlassen, wie kann ein solches Institut einen derart weitgreifenden Fehler machen; ich glaube die Erklärung nicht, sondern glaube eher an eine bewußte Täsuschung. Meine Meinung. Und das Politiker offensichtlich solche oder ähnliche Berechnungen einfach als populistische Darstellung gegenüber der Öffentlichkeit übernehmen, weil sie wohl selber keine Ahnung haben, zeigt CDU Chef Merz, der im Bundestag genau das behauptet hatte; Menschen mit Transferleistungen würden am Ende des Jahres mehr herausbekommen, als wenn sie einer einfachen Beschäftigung nachgehen. So die WDR Presseabteilung. Das er natürlich eine einfache Beschäftigung als Hilfsjob oder 10 Stunden Woche definieren kann, wo natürlich die Bezahlungen niedriger ist als Bürgergeld, ist jedem klar. Ein solcher Vergleich wäre allerdings höchst unseriös.

Und für all jene, die den Überblick verloren haben: Seit der Einführung des Mindestlohns 2015 hat sich dieser von 8.40 Euro auf 12.41 Euro zum 01.01.2024 gesteigert, also 46 %. Im gleichen Betrachtungszeitraum erhöhte sich der Hartz IV Betrag / jetzt Bürgergeld zum 01.01.2024 um rund 41 %. Von besserer Stellung eines Bürgergeldempfänger kann also keine Rede sein. Schönen Dank an alle, die bewußt die Bürger getäuscht und aufgewiegelt haben. DAS sind heutige sogenannte seriöse Medien.