Vom 17. bis 25. Juni 2023, also in Kürze,  finden in Berlin die Special Olympics World Games 2023 statt. Die Veranstaltung mit dem Motto: „ ZusammenUnschlagbar in Berlin „ findet erstmals in Deutschland statt. Gleichzeitig stellt Deutschland die größte Sportlerdelegation. Früh hatte sich auch die Stadt Göttingen bemüht, die südafrikanische Delegation in Göttingen im Vorfeld der Spiele begrüßen zu dürfen und für 4 Tage, vom 12. Juni – 15. Juni, ein Quartier zu bieten. In einer Pressemitteilung vom 17. Mai 2022 !!! redet der Geschäftsführer der GOESF GmbH, eine Institution, die für Sportveranstaltungen aller Art in Göttingen organisatorisch und in Ausführung zuständig ist und zur Stadt Göttingen gehört, davon, das man den rund 130 Sportlern ein tolles Programm in den Tagen der Anwesenheit bieten möchte, deshalb stände viel Arbeit an.Nun, ein Jahr später, vor einigen Tagen, immer noch keine aktuellen Informationen, weder von der Pressestelle der Stadt Göttingen, noch von der GOESF GmbH. Auf eine Email - Presseanfrage  bei der GOESF GmbH keine Antwort. Ich rufe eine Woche später direkt an: Dort will man die Email nicht bekommen haben. (Nee, is klar, die ist im Weltraum verloren gegangen). Ich erkläre nochmals worum es geht, die Antwort: Also Pressemitteilungen oder Infos über die Veranstaltung, nee, man müsse sich um die Gäste kümmern (komisch, die waren letzte Woche noch gar nicht da), da könne man keine Pressemitteilung schreiben (ich lach mich weg). Alle Informationen würden am Samstag in der örtlichen Tageszeitung stehen (Ach, da gab es wohl doch Presseinfos, offensichtlich nur nicht für jeden, oder hat die örtliche Zeitung sich das aus den Armen geschüttelt? ). Ein Blick in die Online – Version der Zeitung am Samstag brachte die Information zutage, das sich am Dienstag die Oberbürgermeisterin Frau Broistedt mit der Delegation im Alten Göttinger Rathaus zu einem Empfang treffen werde.  Aber keine Angabe über die Uhrzeit des Empfangs.

Diesmal rufe ich die Pressestelle der Stadt Göttingen an und frage nach, zu welcher Uhrzeit denn das Treffen anberaumt sei und ob Presse für einen Fototermin, was ja üblich ist, zugelassen ist und wo ich mich anmelden kann. Die Antwort der Pressestelle: Davon wüßte man gar nichts, da müßte man sich erst einmal informieren. Bitte ? Die Pressestelle der Stadt Göttingen weiß nicht, wann sich die Oberbürgermeisterin der Stadt Göttingen mit der südafrikanischen Delegation, ein Jahrzehntereignis, trifft, weiß noch nicht einmal von dem Treffen. Als ich nachfrage, wie wir denn nun verbleiben, die Rückfrage, was ich denn nun von ihr (der Pressetante) wolle ? Ich kläre sie nochmals klar auf: Ich will wissen, wann ist das Treffen und ist Presse zugelassen ? Sie will sich daraufhin informieren weiß aber nicht ob das heute noch was wird. Kein Problem, denn die Veranstaltung ist ja schon morgen und ich habe Besseres zu tun als Geheimveranstaltungen zu besuchen. Aber irgendwie ärgert mich das Ganze schon und ich lasse meine Kontakte spielen, und siehe da, ich erfahre aus sicherer Quelle, natürlich habe es eine Presseinfo über den Veranstaltungsablauf gegeben, und zwar von der GOESF. Aber offensichtlich nicht für alle Pressevertreter. Und das Ganze geht noch weiter: Während ich weder tel. oder schriftlich per Email auf Nachfrage erfahre, ob es einen Pressetermin zu dem Empfang im Alten Rathaus gibt, findet sich am Dienstag Nachmittag mindestens ein Fotograf der örtlichen Tageszeitung ein und macht dort Fotos und natürlich auch ein Bericht. Auch da nur aussortierte zugelassene Pressevertreter. So geht es aber nicht und ich werde das Ganze bei der Ratssitzung der Stadt Göttingen am Freitag zum Thema machen. Ich hätte aber dann doch nicht gedacht, das man neuerdings auch als Presse belogen wird, so wie es seit längeren bei Mitgliedern der Bundesregierung üblich ist. Aber man lernt ja immer von Vorgesetzten. 

Update 16.06.2023: Das lasse ich nicht auf mir sitzen und besuche am heutigen Tag die Ratssitzung. Hier gibt es ja in der sogenannten Bürgersprechstunde die Möglichkeit, auch Fragen zu Themen zu stellen, die in der Ratssitzung nicht behandelt werden. Aber ich werde gleich das nächste Beispiel für das besondere Demokratieverständnis der Stadt Göttingen erleben. Der Saal ist fast komplett gefüllt, weil heute eine Schulklasse mit als Zuhörer und spätere Fragesteller mit dabei sind, ausserdem eine Reihe von interessierten Bürgern, weil brennende Themen anstehen. Die Bürgerfragestunde beginnt, seit einiger Zeit in Göttingen VOR der Besprechung der aktuellen Themen, aber im Moment egal. Zu Beginn fragt der Sitzungsleiter ab, wieviel Bürger und Klassenschüler Fragen stellen wollen. Eine Reihe von Bürgern und Schülern melden sich. Die Fragestunde beginnt und einige Bürger haben gleich mehrere Fragen. Relativ schnell sind 30 Minuten um, und der Sitzungsleiter erklärt, das für die Bürgerfragestunde eigentlich nur 30 Minuten vorgesehen sind. Was er nicht beachtet hat: Wenn sich 15 Personen melden und er die 30 Minuten einhalten will, muß er die Redezeit auf 2 Minuten pro Bürger begrenzen und kann nicht zuerst 10 Minuten zulassen, um dann im Laufe der Zeit immer kürzer zu werden und die Bürger zu unterbrechen. Denn abgesehen davon ergibt sich ein ganz anderes Zeitmanagement durch die Anwesenheit zusätzlicher Fragesteller durch die Schulklasse, womit die Fragestunde logischerweise verlängert werden muß. Dazu haben aber der Sitzungsleiter und auch mindestens ein Ratsmitglied keine Lust; es wird ein Geschäftsordnungsantrag gestellt die Fragestunde nach Zulassung von 2 Schülern zu beenden. Ohne das der Rat über diesen Antrag abstimmt was gesetzlich notwendig gewesen wäre nimmt der Sitzungsleiter von einer Person den Vorschlag an und bestimmt, daß nur noch 2 Schüler drankommen, wobei nur noch 2 weitere Bürger sich gemeldet hatten. Das ist Demokratieverständnis der Stadt Göttingen.
Ich habe daher die Fragen von mir der Pressestelle der Stadt Göttingen eingereicht und werde die Antworten, falls es welche gibt, hier veröffentlichen.