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Ärztetag in Mainz beendet – Zweiter
Insiderbericht
Wer meinen Bericht gestern gelesen hat, dem sind schon hier und da die Augen etwas aufgegangen, heute geht es weiter mit Prof. Lauterbach in doppeltem Sinne. Denn das trifft sich gut heute, denn heute war die Pressekonferenz zu der Krankenhausreform. Schauen wir mal, was er auf dem Ärztetag gesagt hat und was jetzt alles so im Gesetzesvorschlag steht. Er hat ja einen, redet aber immer wieder davon, die Länder haben die Hoheit über die Umsetzung. Zuerst aber der Abschluß der Rede vom Präsidenten der Bundesärztekammer Dr Reinhardt, der ja noch was in petto hatte. Nämlich eine Resolution, die sich da nennt: Resolution zu Demokratie, Pluralismus und Menschenrechte. Darin heisst es zum Beispiel (Zitat): Das Zusammenwirken von Ärztinnen und Ärzten aus verschiedenen Nationen und Kulturen bereichert die ärztliche Arbeit, es ist unerlässlich für die gemeinsame Gewährleistung der Patientenversorgung (Zitatende). Bereichert die ärztliche Arbeit, das sollte man wörtlich nehmen, denn aufgrund von Sprachproblemen zwischen Ärzten und Arzt / Patient, Bedienungsproblemen von Computern sowie Leseprobleme kommt es zu massiver Mehrarbeit von bereits vorhandenen Personal, das öfters helfend eingreifen muß. Auch sind bestimmte Hygienestandards in hochsensiblen Krankenhausbereichen nicht die Stärke einiger ausländischer Kräfte. Dazu gehören auch Probleme bei der ordnungsgemäßen Abmessung mancher Medikamente. Wer das als diskriminierend empfindet, der sollte sich mal die Dokumentation in Krankenhäusern aus der Reihe von Günther Wallraff ansehen, da werden undercover GENAU diese Probleme in allen Bereichen aufgezeigt. Davon kein Wort von Dr. Reinhardt. Weiteres Zitat: … jedem Wiedererstarken von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung in unserem Land wachsam und entschlossen entgegenzutreten. (Zitatende) Auch hier ist die übliche Einseitigkeit wie in der Politik klar, denn er nimmt vorher Bezug auf den Nationalsozialismus des 3. Reiches. Für Dr. Reinhardt gibt es im Islam und politischen Islam, bei Antifa und Linken und auch Grünen diese Themen nicht. Und schließlich die Einlassung das auf Menschen die in Deutschland Schutz vor Verfolgung und Vertreibung suchen, Angriffe und Übergriffe gemacht werden in steigender Zahl: Auch er verweigert sich den aktuellen Kriminalstatistiken und dazu der Wahrheit, das viele ja inzwischen gar nicht mehr aus diesen beiden legitimen Gründen kommen, sondern aus Wohlstandsgründen, üppiger Sozialstaat und Umhegen bis ins Letzte. Das zur Resolution, die ich SO nicht ernst nehmen kann. Nun zu Herrn Prof. Lauterbach. Zunächst dankt er den Ärzten für ihr Engagement, die traumatisierten und schwerstverletzten hier in Deutschland aufgenommen und medizinisch versorgt zu haben. Dann kommt er zu den Problemen im Gesundheitsbereich und verteilt reihenweise Ohrfeigen, möchte zuerst einmal über die älteren sprechen, zu denen es keine Lösungen gab. In deutschen Krankenhäusern würden zu viele Patienten stationär versorgt. Bis zu 50 % könnten auch ambulant optimal versorgt werden. Andere müßten gar nicht gemacht werden, da diese nur wirtschaftlichen Zwängen folgen würden. (Damit behauptet er, daß Patienten bewußt im Krankenhaus gehalten würden aus fadenscheinigen Gründen, die quasi nicht medizinischer Notwendigkeit unterliegen). Es würde desweiteren Vereinbarungen zwischen Klinikleitung und Ärzteleitung geben, wo Vorgaben drinstehen was an medizinischer Leistung noch erbracht werden muß damit Defizite reduziert oder Gewinne gemacht werden können. Gut 33 % der Krebsbehandlungen würden in Kliniken vorgenommen, die dafür nicht optimal ausgestattet seien. Er kritisiert den enormen bürokratischen Aufwand, der inzwischen betrieben wird. Digital sei Deutschland 20 Jahre zurück hinter den EU Nachbarländern. Die elektronische Patientenakte soll endlich Standard werden, die soll eine Erleichterung sein durch einfacher Dateneintrag. Deutschland sammelt so viele Gesundheitsdaten wie kein anderer aber so wenig zur Verfügung ständen für Forschung und Entwicklung. Deshalb soll die KI eingeführt werden zur weiteren Erleichterung, da diese beispielsweise Auswertungen viel schneller und selbstständig vornehmen kann. Bei der Pflege sei jede 6. Schicht personell unterbesetzt gemessen an den Pflegeuntergrenzen. Dann thematisiert er die Lebenserwartung, besonders wichtig, weil ja genau hier gerade jetzt die Politiker rumreiten und eine längere Lebensarbeitszeit wegen angeblich immer höherem Alter der Bürger zu begründen. Dies ist aber, wie die Ausführungen von Lauterbach sagen, gar nicht der Fall. Viel schlimmer, seine Worte dazu: Die Lebenserwartung habe sich im Vergleich zu anderen westlichen Ländern nicht gut entwickelt, bei Männern habe Deutschland von 16 westlichen Ländern die schlechteste Lebenserwartung, bei Frauen die zweitschlechteste. (Warum das so ist, sagt er nicht, das wäre doch mal ne wichtige Info). Dazu kämen große Unterschiede bei reichen und armen Bürgern. DAS wären die alten Probleme, die immer noch bestehen würden, es gäbe aber auch eine Reihe neuer Probleme, die dazu kämen. Beispielsweise die Ausbildung junger Ärzte, und zwar seit vielen Jahren, er sieht in den nächsten 10+ Jahren eine Lücke von über 50.000 Ärzten. Stattdessen haben man ausländischen Ärzten einen Job angeboten, es seien inzwischen rund 64.000 Ärzte ohne Geburtsort Deutschland. (Dazu sei mal gesagt, weil auch die Vorredner das Thema der Unverzichtbarkeit ausländischer Ärzte immer so betonen: Klar, wenn man die Politik jahrzehntelang darauf ausrichtet, nicht vernünftig auszubilden im eigenen Land und stattdessen immer neue ausländische Ärzte anwirbt nach Deutschland, wird man früher oder später davon abhängig, klar gesagt: Erst das Boot auf die Klippe steuern und sich dann darüber aufregen, das ausgerechnet dort eine Klippe sei zu der man ja nix könne). Und er sagt noch was kluges: Es könne nicht sein, das man im eigenen Land die Investition in die Ausbildung junger Ärzte scheue aber gleichzeitig genau diese Ärzte aus dem Ausland holen würde (Bravo, Herr Lauterbach, jetzt kann und muß jeder eigentlich verstehen, woher nicht nur in der Medizin der Fachkräftemangel herkommt: Jahrzehntelang sind die Firmen darauf eingestiegen, nicht mehr auszubilden, Arbeitnehmer in den Vorruhestand zu bringen und billige ausländische Arbeitskräfte anzuheuern und jetzt merken alle das war großer Mist. Verantwortlich fühlt sich natürlich keiner die bösen Rentner sind schuld. Und warum billige Arbeitskräfte, werden jetzt manche Superschlaue fragen ? Weil die Anstellung ausländischer Kräfte vielmals extrem mit staatlichen äh ich meine Bürgersteuergeldern gefördert und begünstigt wurde und bis heute wird, da greifen natürlich viele zu). Es werden dringend mehr Studienplätze und bessere Approbationsbedingungen gebraucht, um das Gesundheitssystem fit zu machen. Dann kommt er zu seinen Änderungen. Derzeit würde an 15 neuen Gesetzen im Gesundheitsbereich gearbeitet, die Krankenhausreform sei ein großer Bereich davon. Dort soll die Fallpauschale quasi fallen, sondern 60 % der Vergütung per Vorhaltepauschalen an die Kliniken gehen für Leistungen die sie noch erbringen sollen. Aufwendige Fälle sollen dann auch gerecht und angemessen höher vergütet werden. Dazu kommt die Notfallreform und Rettungsdienstreform. Rund 33 % der Patienten würden in Notfallzentren behandelt obwohl sie in Praxen behandelt werden könnten. (Frage: Wer entscheidet das denn dann ? Ich als Patient schaue mir die Wunde an und sage: Ich habe erst 0.5 L Blut verloren das ist zu wenig für einen Notfall; meine Brustschmerzen könnten auch orthopädisch begründet sein also rufe ich meinen Orthopäden an oder wie stellt er sich das vor ? Und wenn ich dann schonmal im Notfallzentrum bin und nach 2 Stunden Wartezeit endlich dran komme sagt dann der Arzt: Sie sind kein Notfall gehen sie zum Hausarzt oder wie soll das gehen ?). Und er prüfe gerade die 150 Vorschläge der Bundesärztekammer. Als nächstes das Versorgungsstärkungsgesetz. Seit 30 Jahren endlich der Schritt in die Endbudgetierung. Die soll nun für die Hausärzte kommen, bei anderen Arztgruppen werde das geprüft. Jetzt seien bereits 5000 Hausarztpraxen nicht mehr besetzt. Es soll mit Jahrespauschalen gearbeitet werden, nicht mehr Quartalsweise, wo man sich einschreiben kann wegen Zuschläge bei chronisch Kranken. Mehr Zeit für den Patienten wünscht er sich, das ginge aber nur wenn wir ein freiheitliches liberaleres großzügiges Vergütungssystem einführen. Der Arzt müsse selbst entscheiden welche chronisch kranken Patienten telefonisch oder per Videobehandlung behandelt und/oder betreut werden könnten. Besonders Bedürftige wie Psychisch kranke Personen müßten schneller eine Behandlung bekommen die langen Wartezeiten seien so nicht mehr hinnehmbar, das werde er verändern. Regeln für investorengeführte MVZs werden verändert werden, diese Art von Profitgier passt nicht in unser Gesundheitssystem. Dann nennt er das Vorhaben Pflegekompetenzgesetz. Hier sieht er viele Chancen, welche aus dem Ausland zu bekommen. Die sollen dann mehr machen dürfen als bisher, das was sie können sollen sie dann auch dürfen. (Komisch, bei den Ärzten monierte er gerade noch die massive Anwerbung aus dem Ausland, man solle doch im eigenen Land ausbilden, und bei den Pflegekräften macht er es doch wieder so, wie er eben als falsch erklärt hat). Studienumsetzungen sollen wesentlich schneller werden, bisher war es so in Deutschland war noch nicht genehmigt, in den USA schon fast abgeschlossen. Es soll gelten: 26 Tage Prüfzeitraum und 5 Tage Entscheidung der Genehmigung. Letztes Thema ist die Prävention und Früherkennung, bei dem er große Bereiche wie die Zuckerkrankheit oder auch Herzerkrankungen nennt. Das würde in Deutschland seit 15 Jahren liegen gelassen. Dann redet er noch über die Demonstration vor der Halle, wo insbesondere junge Ärzte wegen der prekären Lage demonstrieren. Er habe sich als Gesprächspartner und Redner angeboten, es seien teils unschöne Worte gefallen, reden durfte er nicht (Just in diesem Moment fällt Herrn Lauterbach seine Redeblättersammlung vom Pult, als er sie wieder vom Boden aufgesammelt hat, sagt er: Er merke, seine Rede hier neigt sich auch dem Ende). Er schliesst mit den Worten: Die Reformen seien noch nicht fertig aber in einer kritischen Phase. Mit Widersprüchen von Ländern wird er sich befassen. Er sieht eine Zukunft als Hybridarzt – leichtes Gelächter. Nochmals Gelächter als er dann schmunzelnd sagt, das auch der Antrag zur Neuregelung der Bezahlung von Ärzten bei ihm angekommen sei. Es gäbe eine wohlwollende Prüfung. Und die Beschlüsse und Diskussionen des Ärztetages werde er prüfen und integrieren. So, liebe Leser der Bericht ist schon wieder lang geworden, deshalb in einem Extrabericht morgen das genaue Gesetzesvorhaben von Herrn Lauterbach in Sachen Krankenhausreformgesetz. Insofern morgen besser platziert weil mir inzwischen dazu schon eine interessante Krankenkassenstellungnahme vorliegt, die alle interessieren dürfte. Also dranbleiben, es geht weiter… |